Ein riesiges Vermögen besitzen, nur noch Arbeiten was, wann und wo man will – wer möchte das nicht? Das Thema Vermögensaufbau und Altersvorsorge wird trotz dieses Traums von vielen Unternehmern vernachlässigt, weil das Wachstum des Unternehmens und das Alltagsgeschäft häufig im Vordergrund steht. Dennoch ist Vermögensaufbau für uns alle relevant, um auch im Alter noch eine hohe Lebensqualität aufrecht erhalten zu können.

Dieser Beitrag über den Vermögensaufbau für Unternehmer ist besonders geeignet für dich, wenn:

  • dein Unternehmen kapitalintensiv ist und deshalb nicht viel zurückgelegt werden kann
  • dein Unternehmen komplett von dir als Person abhängig ist
  • du keine diversifizierte Vermögenswerte besitzt

In Durchschnitten denken

„In Durchschnitten zu denken“ scheint kontraintuitiv für den Vermögensaufbau. Besonders wir als Unternehmer sind häufig bestrebt uns von dem Normalen abzusetzen, groß zu denken und kein Standardleben zu führen. Warum kann es im Angesicht dessen sinnvoll sein in Durchschnitten zu denken?

In DE gibt es ca. 2,3 Mio Soloselbstständige. Auch in der Unternehmerkanalcommunity sind überwiegend Solopreneure. Das gibt uns Flexibilität und Freiheit, aber kommt auch mit einem Tradeoff. Unser Geschäft ist nur von uns abhängig und damit auch anfällig.

Dein persönliches Risiko realistisch betrachten

Jederzeit kann eine gute Software deinen Geschäftsbereich deutlich unprofitabler machen, sodass ein Marktsegment schrumpfen oder sogar wegbrechen kann. Des Weiteren sind auch Krankheiten und gesundheitliche Probleme oder gar eine Berufsunfähigkeit nicht planbar.

Diese Liste ließe sich ewig fortsetzen. Die Quintessenz bleibt jedoch: Ein Unternehmen ohne Vermögensaufbau ist riskant, wenn das Unternehmen nur von uns abhängig ist.

Wenn du als Unternehmer jedoch aktiv in den Prozess des Vermögensaufbaus eingreifst, indem du zum Beispiel diversifiziert in den Aktienmarkt investierst, kannst du durchschnittlich 7 % kumulative Rendite erzielen, was ab einem bestimmten Punkt für Unternehmen schwer zu erwirtschaften ist.

In das eigene oder in fremde Unternehmen investieren?

Wenn man kaufmännisch denkt, klingt 7% erstmal wenig. Gerade wenn man seine Produktkalkulation oder seinen eigenen Stundensatz im Hinterkopf hat erscheint das zuerst lächerlich. Wichtig ist dabei allerdings zu wissen, dass 20-30% Handelsmarge zwar erreicht werden können, das aber nicht konstant und im Durchschnitt ist. Jeder hat mal ein „Verliererprodukt“, oder eine als Dienstleister keine Aufträge.

Die 7% die (konservativ gerechnet, vor Steuern) am Aktienmarkt erreicht werden können, erhält man ohne persönliches Zutun. Daher ist es wichtig sich ab und zu auch mal mit dem Durchschnitt zufrieden zu geben, um ohne zusätzliche Arbeit und trotz möglichen Krankheiten Vermögen aufzubauen.

Ohne Arbeit ein Vermögen aufbauen? Klingt zu gut um wahr zu sein. Ganz ohne Arbeit geht es nicht, aber nachfolgend erfährst du, wie die Arbeit auf ein Minimum begrenzt werden kann, indem Du Deine Entscheidungen automatisierst. Bereit? Los geht’s!

Vermögensaufbau durch Pay-yourself-first-Prinzip

Sicherheitspolster durch Investitionen in Aktien/ETFs sind ein sehr sinnvoller Schutz vor unternehmerischen Schwierigkeiten und den oben genannten Problemen. Aber wie baut man sie auf?

Selbstverständlich muss eine Balance zwischen Wachstum des Unternehmens und Vermögensaufbau gefunden werden, da es in deiner Nische bereits Menschen gibt, die in diesem Sektor schon full-time arbeiten. So könnte es ab einem bestimmten Punkt schwierig werden Fuß zu fassen, wenn du nur halbherzig ins eigene Unternehmen und ins Wachstum investieren kannst, weil das ganze Geld im Aktienmarkt gebunden ist.

Wie Du beginnen kannst dein Vermögen aufzubauen

Es geht eher darum die Gewohnheit des Investierens zum Vermögensaufbau zu installieren. Die Summen müssen zu Beginn nicht hoch sein. Selbst 50 Euro im Monat können ausreichend sein, wer gerade nicht viel Budget zur Verfügung hat kann sogar ab 25€pro Monat starten.

Hilfreich ist die sogenannt „Pay yourself first“– Maxime.

Der Ausdruck „Pay yourself first“ ist in Finanz- und Investitionskreisen für Privatpersonen immer beliebter geworden. Anstatt zuerst alle Rechnungen und Ausgaben zu bezahlen und dann zu sparen, was übrig bleibt, wird das Gegenteil gemacht. Lege Geld für Investitionen, Ruhestand, oder Geld für den Vermögensaufbau beiseite und kümmere dich dann um alles andere Ausgaben.

Wichtig ist hierbei, dass du das möglichst automatisiert machst um dir die Arbeit und Entscheidung zu ersparen. Wie das für Selbstständige und Unternehmer mit Hilfe eines Geschäftskonto Systems umsetzbar ist haben wir in diesem Video erklärt.

Wie viel genau gespart werden kann & sollte wird im oben verlinkten Video genauer definiert, als Faustformel sollten Selbstständige und Kleinunternehmer 10% des Gewinns zurücklegen.

Hast Du bisher noch keine Idee wie du investieren sollst, und „wo rein“?

ETFs zum Vermögensaufbau für Unternehmer

Ein gutes Mittel zum Vermögensaufbau für Unternehmer sind so genannte ETFs.

Was zur Hölle sind ETFs?

Ein ETF (englisch: Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung eines Indexes wie beispielsweise des DAX abbildet. Im Kern vereinen ETFs die Vorteile von Aktien und Fonds in einem Produkt.

ETFs ermöglichen es dir mit einem Wertpapier kostengünstig in ganze Märkte zu investieren. Neben Aktien können Sie mit ETFs auch in viele andere Anlageklassen investieren. Aufgrund dieser Diversifikation sind ETFs eine gute Möglichkeit für die private Geldanlage.

Was macht einen ETF so attraktiv?

Somit ist ein ETF kein klassischer Fond und gelten als Barometer für die Wirtschaft. Sie haben keine Marktmeinung, sondern sind bestrebt den Markt abzubilden, was dazu führt, dass im Vergleich zu aktiv gehandelten Fonds, Kosten gespart werden. Du zahlst also nicht den Fondsmanager, der manuelle Entscheidungen trifft und häufig hin und her handelt, sondern sparst diese Kosten ein.

Der Unterschied in den Kosten ist nicht minimal, sondern bedeutend: Während ein aktiver Fonds häufig bis zu 5% Ausgabeaufschlag kostet (quasi eine Kaufgebühr) und eine Performance-gebühr die bis zu 2,5% beträgt, kostet ein breit gestreuter ETF meistens weniger als 0,5% (gesamte Kosten). Durch den Zinseszins-Effekt ist dieser Unterschied bei einem langen Zeithorizont enorm.

Der Tradeoff: Man kann nicht mehr Rendite erwirtschaften als der Gesamtmarkt, weil man sozusagen in den Gesamtmarkt investiert. Erinnerst Du dich an das Denken in Durchschnitten? Das war damit gemeint. Du wirst niemals besser sein als alle anderen, aber konstant den Durchschnitt erhalten – was auf lange Sicht deutlich besser ist als die Ergebnisse der meisten Privatanleger und aktiv gemanagten Fonds.

Lohnt sich das überhaupt?

Dein Return on Invest wird also langfristig genau im Durchschnitt liegen und viele andere Ansätze schlagen, gleichzeitig hast Du aber sehr viel Zeit und Nerven gespart. Klingt gut, oder?

ETFs sind in meinen Augen eine gute Lösung für den Vermögensaufbau von Leuten, die sich eher um den Aufbau ihres Unternehmens kümmern wollen anstatt sich permanent mit Vermögensaufbau und dem Aktienmarkt allgemein zu beschäftigen.

Falls Du dich fragst warum dein Bankberater bisher nichts davon erzählt hat, rate einfach mal auf welche Finanzprodukte es hohe und niedrige Provisionen gibt 😉

Eine komplette Anleitung zur Auswahl, Kauf und Automatisierung von ETFs erhältst Du hier:

Wie du einen guten ETF ausmachst

Wie sooft gibt es auch bei dieser Frage keine pauschale Antwort. Jedoch gibt es einige Kriterien, auf die du definitiv achten solltest.

  • Risikobereitschaft

Es hängt zum Großteil von deiner Risikobereitschaft ab, weil selbst ETFs schwanken können. Hypothetisches Risiko in der Theorie ist das Eine, aber wenn dein Depot über Nacht um 50 % fällt, ist es für viele Menschen zu viel emotionale Belastung.

Daher ist für viele Menschen eine eher konservative Anlagestrategie von Vorteil.

  • Diversifikation

Diversifikation bezeichnet im Kontext des Investierens eine Ausweitung von verschiedenen Assetklassen. Ziel einer Diversifikation ist ein Abbau von Risiken.

  • Lieber einen ausschüttenden oder thesaurierenden ETF?
  • Tracking difference

Eine der wohl wichtigsten Kriterien zur Bestimmung eines guten ETFs ist die so genannte Tracking difference. Diese Information findest Du (meiner Meinung nach) am besten dargestellt bei Justetf.com.

Eine weitere Ressource, die im Kontext Vermögensaufbau mit ETFs fallen muss, ist übrigens das Buch „“ von Gerd Kommer.

Da wir beide unser hart verdientes Geld investieren, müssen wir so viele Fehler wie möglich ausschließen. Wie können wir die größten Fallstricke umgehen?

Von Fehlern anderer lernen beim Vermögensaufbau

Nur ein Idiot glaubt, aus den eigenen Erfahrungen zu lernen. Ich ziehe es vor, aus den Erfahrungen anderer zu lernen, um von vornherein eigene Fehler zu vermeiden.- Otto von Bismarck

Auch wenn die „Fail fast“-Maxime in vielen Start-ups herrscht, hat dies Verherrlichung des Scheiterns auch eine andere Seite. Peter Thiel hat es in einem Tim Ferriss-Interview perfekt zusammen gefasst:

“I think failure is massively overrated. Most businesses fail for more than one reason. So when a business fails, you often don’t learn anything at all because the failure was overdetermined. [TF: Overdetermined: “To determine, account for, or cause (something) in more than one way or with more conditions than are necessary.”] You will think it failed for Reason 1, but it failed for Reasons 1 through 5. And so the next business you start will fail for Reason 2, and then for 3 and so on.“I think people actually do not learn very much from failure. I think it ends up being quite damaging and demoralizing to people in the long run, and my sense is that the death of every business is a tragedy. It’s not some sort of beautiful aesthetic where there’s a lot of carnage, but that’s how progress happens, and it’s not some sort of educational imperative. So I think failure is neither a Darwinian nor an educational imperative. Failure is always simply a tragedy.”

Daher macht es beim Investieren Sinn genau darauf zu achten, dass man wirklich investiert statt zu spekulieren und nicht durch den Nebel der Emotionen geblendet aus dem Affekt zu handeln.

Kurzum: Blinder Aktionismus ist beim Investieren nicht sinnvoll oder wie Kolja sagen würde: „Hin und her macht Taschen leer.“

P2P-Kredite als Möglichkeit zum Vermögensaufbau

Sehr relevant zum Vermögensaufbau sind zum Beispiel P2P (person to person) Kredite auf Plattformen wie auxmoney. Durch diese Win-Win-Situation kann der Kreditnehmer sein Unternehmen durch zusätzliches Fremdkapital besser finanzieren.

Diese Beispiele sind nicht die einzigen Möglichkeiten für den langfristigen Vermögensaufbau für Unternehmer. Auch die Investition in Kryptowährungen ist eine profitable Investition. Es gibt nicht die eine perfekte Möglichkeit zum Vermögensaufbau.

Die zentrale Nachricht dieser Episode lautet jedoch: Investitionsdisziplin statt blindem Aktionismus beim Vermögensaufbau und Investieren.

Shownotes:

Aktien mit Kopf bei YouTube

Aktien mit Kopf als Podcast

Robert Kiyosaki – Rich Dad, Poor Dad & Cashflow Quadrant: 

 

ETF Playlist

justetf.com

Kognitive Verzerrungen

Timestamps

[00:04:00] Intro/Begrüßung
[04:01]-[09:40] Koljas Weg zum Unternehmer
[09:41]-[17:30] Pay yourself first- Prinzip als guter Start zum Vermögensaufbau
[17:31]-[26:59] Der Wert der Diversifikation
[26:59]-[33:10] Etfs zum Vermögensaufbau nutzen
[33:11]-[40:42] Den geeigneten ETF für dich finden
[40:42]-[45:04] Probleme bei aktiven Fonds
[45:04]-[52:53] Wie viel investieren und zurücklegen?
[52:53]-[01:05:22] Von Fehlern anderer lernen beim Vermögensaufbau
[01:05:23]-[01:10:54] P2P-Kredite als Möglichkeit zum Vermögensaufbau
[01:10:54]-Ende Investitionsdisziplin statt blindem Aktionismus