Hat man dauerhaft hohe Umsätze und niedrige Kosten, bleibt unter dem Strich viel Gewinn. Das freut nicht nur uns als Unternehmer, sondern vor allem auch das Finanzamt. Jedoch geht das gleichzeitig auch mit hohen Steuerzahlungen (in Form von Rückzahlungen und Vorauszahlungen) einher.

Die Konsequenz unserer überdurchschnittlich hohen Steuerlast ist dann, dass viele Gründer, Selbstständige und Unternehmer versuchen ihren erwirtschafteten Gewinn möglichst klein zu halten, um Steuern zu sparen.

Das Problem an der Sache: Die erwirtschafteten Gewinne dienen nicht nur dem Finanzamt als Berechnungsgrundlage der Steuerlast, sondern werden auch als Grundlage für die Bonitätsbewertung von Banken & Geschäftspartnern, Unternehmensbewertung beim Verkauf des Unternehmens oder bei Berechnung von Versicherungsansprüchen verwendet.

Steuern sparen oder Bonität aufbauen?

Bonität = Ruf einer Person oder Firma im Hinblick auf ihre Zahlungsfähigkeit oder Kreditwürdigkeit

Wer fleißig Steuern gespart hat, hat bei notwendigen Finanzierungen in vielen Fällen ein Problem. Selbstständige und Unternehmer werden von Banken als riskante Kundengruppe eingestuft wie wir bei der Finanzierung unserer Immobilien und der Eröffnung unseres Waschsalons gemerkt haben. Wenn die Umsätze und Gewinne dazu noch niedrig ausfallen, wird es besonders schwierig überhaupt ein Finanzierungsangebot zu erhalten.Aber auch bei der Beantragung einer Firmenkreditkarte wird die Bonität geprüft und die Finanzkraft durchleuchtet.

Viele Unternehmer setzen sich erst mit ihrer Bonität auseinander, wenn sie dringend einen Kredit benötigen. Häufig ist es dann bereits zu spät, da sie an manche Gründe für Finanzierungsbedarf noch gar nicht denken. Darunter fallen beispielsweise Situationen sein, die noch in der Zukunft liegen:

  • Anschaffung von Maschinen und Ausrüstung
  • Nicht nur für dich, evtl. für neue Mitarbeiter?
  • Werkzeuge
  • Fahrzeuge
  • Ausbildung & Fortbildungen
  • Software & Einführung
  • Vorfinanzierung von Waren, Löhnen o.ä. für ein größeres Projekt
  • Bau oder Kauf von Immobilien für das Unternehmen
  • Bau oder Kauf von Immobilien für den Unternehmer (selbst genutzt oder zur Vermietung)
  • Kauf & Übernahme anderer Unternehmen
  • u.v.m.

Vielleicht denkst du dir: All diese Situationen erscheinen noch weit entfernt? Ich möchte erst einmal Schritt für Schritt vorgehen. So ging es mir auch. Doch im letzten Jahr fielen jedoch gleich mehrere jener Situationen in den selben Zeitraum.

So musste der Kauf von 5 Wohneinheiten, der Bau des Waschsalons mit Maschinenfinanzierung und der Kauf einer weiteren Marke in kürzester Zeit abgewickelt werden. Dadurch entstand ein guter, sechsstelliger Finanzierungsbedarf.

Trotz unserer (weiterhin gültigen) Maxime: “Machen, immer machen!”, ist die Frage “Steuern sparen oder Bonität aufbauen?” eine Frage, die man sich in Situationen stellen muss, in denen die Liquidität gegeben ist. Nur so kann in der Zukunft sinnvoll investiert werden.

So bereitest du dich auf die Zukunft vor

Bonität aufbauen

Was kannst du heute tun, um in Zukunft vorbereitet zu sein?

1) Überblick verschaffen

Der erste Schritt besteht darin sich einen Überblick zu verschaffen. Dazu zählen vor allem zentrale Kennzahlen des eigenen Unternehmens – z.B. der aktueller Gewinn (Umsatz-Kosten), die aktuelle Steuerlast (privat und (!) im Unternehmen) und mögliche Steuervorauszahlungen.

Wenn du dir das Ganze möglichst leicht machen willst, empfiehlt es sich auf SevDesk zurückzugreifen. Im SevDesk Dashboard kannst du dir ganz leicht deine voraussichtliche Steuerschätzung anzeigen lassen.

Transparenz liegt uns am Herzen: Da mich das Tool überzeugt hat, verwende ich es mittlerweile in 3 meiner Unternehmen, und bin eine Kooperation mit dem Unternehmen eingegangen. Das bedeutet konkret, dass ich eine Provision bekomme, falls sich jemand aus unserer Community für das Programm entscheidest. Es kostet dich trotzdem keinen Cent mehr, sondern weniger – Weil wir für unsere Leser einen exklusiven 50% Gutschein erhalten haben. Du findest ihn HIER

2) Mittelfristigen Plan erstellen

In diesem Schritt kannst du dir folgende Fragen stellen:

  • Will ich weitere Mitarbeiter einstellen?
  • Welche Szenarien könnten eintreten und wie kann ich mich darauf vorbereiten?
  • Wohin möchte ich mit meinem Unternehmen?

3) Rechtzeitig gute Beziehung zur Bank aufbauen

Versetze dich einmal kurz in die Lage deines Bankberaters: Wie würdest du auf einen Menschen reagieren, der sich nur meldet, wenn es, metaphorisch gesprochen schon brennt, und dringend Geld benötigt wird?

Das ist meist kein angenehmer erster Kontakt. Daher kann es sinnvoll sein eine gute Beziehung zu diesem durch gute Nachrichten (z.B. durch das proaktive Zusenden der BWA oder Steuererklärung) aufzubauen.

4) Rücklagen bilden

Im vierten Schritt geht es darum nicht um jeden Preis Steuern zu sparen, auch wenn es schwer fällt. Als Faustregel gilt: Erst Steuerlast schaffen, bevor man Steuern sparen kann. Raum für Optimierung gibt es dann immer noch.

5) Zusammenarbeit mit Steuerberater

In diesem Schritt geht es darum die Zusammenarbeit nicht nur auf die Finanzbuchhaltung zu beschränken, sondern sich auch in Sachen Liquidität und Finanzierungsstruktur professionellen Rat einzuholen.

Falls du einen kompetenten Steuerberater suchst klicke bitte , um mit unserem eigenen Steuerberater in Kontakt zu kommen.

Wenn du jedoch bereits Rücklagen gebildet hast, deine Bonität adäquat für deine Ziele ist und du nun im Steueroptimierungsprozess bist, können wir dir folgende Ressourcen an die Hand geben:

Fazit

Am Ende der Zukunftsplanung steht die Reflexion. Es gilt regelmäßig zu prüfen, ob deine Strategie zu deinen privaten Zielen und deiner Unternehmensentwicklung passt. Ich für meinen Teil bin froh früh von einem erfahrenen Unternehmer auf die Wichtigkeit der Bonität hingewiesen worden zu sein. Meist gibt die Bank gerade denen einen Kredit, die es am wenigsten brauchen.

Uns interessiert auch deine Meinung:

Was ist deine Strategie? Hauptsächlich Steuern sparen oder zahlst du lieber etwas mehr und legst Wert auf deine Bonität?