Heute habe ich Christoph Grimmer-Dietrich im Interview, einen der 4 Mitgründer der Ninjaneers GmbH. Christoph hat nach seinem Informatik-Studium einige Zeit als Angestellter bei verschiedensten IT-Unternehmen gearbeitet und hat dann mit seinen 3 Kollegen den Schritt zur Selbstständigkeit gewagt.

Wie die ersten Schritte der Ninjaneers GmbH aussahen, wie du einen IT-Spezialisten erkennen kannst, von welchen Projekten man lieber die Finger lassen sollte und wie man Ideen filtert erfährst du in diesem Podcast. Außerdem sprechen wir über Vorgehensweisen um Projekte möglichst risikofrei für beide Seiten zu gestalten

[1:00] Die Gründungsgeschichte von Ninjaneers!

[8:34] Wie seid ihr bei der Positionierung vorgegangen?

[11:40] Würdest du sagen, dass ein Studium im IT-Bereich erforderlich ist?

[17:07] Wie kann man als Kunde erkennen ob ein Entwickler was drauf hat oder nicht?

[19:58] Gibt es irgendwelche sinnvollen Modelle mit denen man das gut gestalten kann?

[21:36] Lean-Start-Up-Software, das Scrum-Modell, Stories und Sprints!

[25:04] Worauf sollte man als angehender Entwickler ein Auge werfen?

[29:00] Werdet ihr oft von Unternehmen oder Leuten mit einer Idee kontaktiert?

Wie kann man möglichst risikoarm gründen?

Wenn du ein Student bist und anfängst dir nebenher etwas aufzubauen ist es nicht so schlimm wenn das Ganze schief geht – du hast schließlich noch dein Studium. Doch was wenn du schon Kinder hast und dich dennoch selbstständig machen willst?

Genau vor dieser Frage standen auch Christoph und einer seiner Mitgründer. Mit vielen Ideen im Kopf konnten sie es nicht mehr erwarten sich selbstständig zu machen. Gleichzeitig wollen sie als Familienväter das private Risiko möglichst gering halten.

Um das Risiko zu minimieren war es für die Vier richtig eine GmbH zu gründen. So ist man privat nur mit dem Stammkapital haftbar und verliert nicht Haus und Hof wenn das Unternehmen „den Bach runter geht“. Damit sind allerdings trotzdem 25.000 Euro weg – um genau das zu vermeiden haben die Ninjaneers erst gegründet als erste Kunden ihr Interesse bekundet hatten.

Nachdem dieses starke Fundament gelegt war, haben sich die Gründer daran gesetzt das eigene Netzwerk aufzubauen und haben so den Schritt in die Selbstständigkeit erfolgreich und risikoarm gemeistert.

Einen Blick hinter die Kulissen ihrer GmbH-Gründung geben sie auf ihrem Blog.

Schuster bleib bei deinen Leisten und verkauf den Rest erst dann, wenn du ihn wirklich drauf hast!

Die Frage nach der Positionierung stellte sich für das Team nicht. „Wir machen einfach was wir können“ lautet die selbstbewusste Antwort von Christoph. Dann ist es auch in Ordnung ein bisschen mehr zu verlangen, denn Qualität hat ihren Preis.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass man studieren muss – doch sich durch ein paar Online-Kurse zu schummeln und dann IT-Dienstleistungen für 100€ die Stunde anzubieten ist auch nicht das Richtige.

Bei den vielen mittelmäßigen IT-Dienstleistern im Markt reicht es schon einige Sachen wirklich gut zu machen um sich vom Rest abzuheben.

Wie erkenne ich ob ein Entwickler etwas drauf hat oder nicht?

Diese Frage lässt sich schwer beantworten doch im Grunde ist es nicht anders als bei allen anderen Handwerkern.

Woher soll ich wissen ob mein Elektriker ein Pfuscher ist oder nicht?

Oft merkt man es aber schon beim ersten Gespräch:

  • Stellt er relevante Fragen?
  • Bejaht er einfach alles oder bringt er eigene Vorschläge mit ein?
  • Ist es OK für ihn wenn ein anderer Entwickler ein Auge auf seinen Code wirft?
  • Ist es möglich seine Fähigkeiten in einem kleinen Projekt zu testen?

Lean Software?

Bestimmt hast du schon einmal etwas vom Lean-Start-Up Modell gehört.

Hast du nicht? Dann schau dir am besten dieses Video an!

Dieses Modell kann man aber nicht nur auf Start-Ups sondern auch auf Software anwenden! Beispielsweise mit dem sogenannten Scrum Modell.

Dabei gliedert man ein Software-Projekt in einzelne Stories auf. Nehmen wir einmal an du willst eine Fitness-App programmieren.

In dieser App soll es unter anderem möglich sein einen Button zu drücken wenn man laufen geht. Die App postet dann auf deinem Facebookprofil, wie sportlich du bist.

Diese Funktion würde ein erfahrener Entwickler höchstwahrscheinlich in mehrere Stories unterteilen wie:

  1. Die Programmierung des Lauf-Buttons in der App
  2. Die Interaktion zwischen Facebook oder Server und der App
  3. Die Speicherung des Laufes in einer Datenbank

Diese Stories würde der Entwickler nun in einem sogenannten Sprint abarbeiten. Dabei bekommt er bspw. zwei Wochen Zeit um mit einem fixem Budget die drei Stories zu programmieren.

Nach diesen zwei Wochen sollte er dir dann die drei Stories liefern und zwar so, dass du die Funktion verwenden kannst.

Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist und der Entwickler weiterhin mit dir arbeiten will, könnt ihr den nächsten Sprint vereinbaren – und das Ganze dann solange wiederholen bis die App fertig ist.

Wenn du nicht zufrieden bist oder der Entwickler keine Lust mehr hat mit dir zu arbeiten könnt ihr die Partnerschaft an dieser Stelle sauber beenden – keiner hat dabei viel Zeit oder Geld verloren und das Risiko wurde für dich und den Entwickler minimiert.

Was sollte man sich als angehender Entwickler unbedingt ansehen?

Wenn es nach Christoph geht liegen die meisten Opportunitäten für Entwickler in der Front End-Programmierung.

Dabei hat er einige Frameworks genannt die sich angehende Entwickler unbedingt einmal genauer ansehen sollten – aber vergesst nicht lernt lieber ein Framework zu 100% als alle irgendwie!

Java ScriptMicrsoftPHPJava
AngularJS.NETZendSpring
AngularCodeIgniter
ReactSymfony

 

Wenn du dich in einem dieser Frameworks weiterbilden willst kann ich dir Codecademy und Coursera empfehlen!

Wie filterst du die unzähligen Ideen mit denen kreative Köpfe auf dich zukommen?

Ideen sind nicht gerade Mangelware und zwar vor allem nicht dann, wenn man ein guter Entwickler ist.

Auch Christoph kennt die Situation von Ideen überschüttet zu werden mehr als genug. Und er hat uns auch verraten wie er Ideen filtert und was stimmen muss damit er sich auf das Risiko und den Aufwand eines neuen Projektes einlässt.

  1. Die Idee muss innovativ sein. Wenn man gegen die abertausenden von Software-Produkten am Markt ankommen will braucht man eine klare USP.
  2. Das Business muss stimmen – selbst die beste Idee bringt dir nichts wenn sie einfach nichts bringt – man sie nicht monetarisieren kann.

Wie du feststellen kannst ob deine Geschäftsidee weiterverfolgt werden sollte oder nicht erfährst du in diesem Video:

Wir hoffen, du konntest von diesem Interview etwas lernen, und hast viel Erfolg bei der Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern!