Regelmäßige Zuhörer des Podcasts kennen Julian schon ziemlich gut. Mit vier Auftritten im Rahmen des Podcasts ist er der unumstrittene Anführer der Liste der häufigsten Podcastgäste. Das ist ein Indikator dafür, dass der Mann eine Menge Wertvolles zu sagen hat.
Dr. Julian Hosp hat eine Vielzahl an Kompetenzbereich, aber heute wollen wir mit Julian über konkrete Anwendungsbereiche der Blockchaintechnologie reden. Wir werden uns besonders darauf konzentrieren dir zu zeigen, wie du unternehmerisch mit der Blockchaintechnologie aktiv werden und Geld verdienen kannst.
Nicht zuletzt ist er auch durch sein erfolgreiches Buch über Kryptowährungen bekannt:
Was ist eine Blockchain und welches Potenzial hat die Blockchaintechnologie?
Wer als Bankvorstand nicht weiß, was die Blockchain ist, muss sofort entlassen werden- Frank Thelen
Jeder Unternehmer, der im digitalen Bereich unterwegs ist, weiß dass Daten gespeichert werden können. Dies geschieht jedoch meistens zentralisiert.
Das System hinter der Blockchaintechnologie ist es ein in sich dezentrales, unabhängiges System zu schaffen, das keiner Organisation oder Privatperson gehört.
Die Blockchain ermöglicht die Verschlüsslung der Daten durch alle Teilnehmer der Kette. So können Daten nicht so einfach geändert und manipuliert werden, da alle Teilnehmer der Blockchain die Zustimmung für die Änderung geben müssen.
Die digitalen Daten werden in Blöcken gespeichert und nach gewissen Zeitabständen upgedatet. Diese werden aneinander gekettet, damit sie unveränderbar sind. Aufgrund der Verkettung der Blöcke nennt man die Technologie dahinter ganz kreativ „Blockchain“.
Die Blockchain ist kurz gesagt eine Technologie, die für die Dezentralisierung sorgt und dafür, dass man nicht einer einzigen Bank oder einer Institution alleine seinen Kontostand anvertrauen muss. Ziel ist neben der Dezentralisierung auch die Sicherung gegen Manipulation. Das Verfahren ist beispielsweise die Basis für den Bitcoin und andere Kryptowährungen.
Welchen Bezug hat Julian zu der Blockchaintechnologie?
Mittlerweile gibt es über 2500 Blockchains, die auch von Banken und sogar ganzen Ländern (wie z.B. Kanada) genutzt werden. Das Problem ist jedoch, dass diese Blockchains nicht untereinander kommunizieren können. Hier kommt Julians Unternehmen TenX ins Spiel, das exakt die Aufgabe übernimmt die Blockchains zu verknüpfen.
Diese Kommunikation unter den Blockchains ermöglicht auch Menschen aus anderen Ländern, die keinen Zugriff auf das Bankensystem haben, am Finanzsystem auch digital teilzunehmen, wenn eine Internetverbindung besteht. Zudem gibt es bei Banken wie WesternUnion extrem hohe Wechselkurse, die die Transaktionen erschweren.
Auch wenn es für den deutschsprachigen Raum selbstverständlich ist das Bankensystem frei nutzen zu können, ist es noch lange nicht in jedem Land gegeben. TenX beschränkt sich jedoch nicht nur auf Privatkunden, sondern schließt auch riesengroße Firmen, wie Mastercard und PayPal an diese Blockchains an.
Wenn heutzutage die Begriffe Kryptowährungen und Blockchain genannt werden, gibt es häufig großer Verwirrung. Beide scheinen eine direkte Assoziation zu haben, aber sind sie das Gleiche.
Eine treffende Analogie ist das Verhältnis vom Internet und der darauf basierenden Technologie des Online-Podcaststreamings. Ebenso wie das Online-Streaming eine Anwendung der Internettechnologie ist, sind auch Kryptowährungen eine Anwendung der Blockchaintechnologie.
Daher können sie keineswegs gleichgesetzt werden. Mehr über den Zusammenhang von Kryptowährungen und der Blockchaintechnologie findest du hier.
https://unternehmerkanal.de/podcast/021-was-wir-als-unternehmer-ueber-kryptowaehrung-blockchains-und-den-bitcoin-wissen-muessen-mit-julian-hosp/
Vor- und Nachteile der Blockchaintechnologie
Blockchain-Geschäftsmodelle mit massivem Potenzial
Aufgrund der Tatsache, dass wir beim Unternehmerkanal schon eine Menge Content im Bereich Kryptowährungen haben, werden wir diesen Bereich, der selbstverständlich einen großen Anwendungsbereich der Blockchaintechnologie einnimmt, bewusst ausklammern.
Die Blockchaintechnologie bei digitalem Besitz
Während es einfacher ist physische Objekte in der nicht-digitalen Welt klar einem Besitzer zuzuordnen, kann sich dies im Rahmen von digitalen Problemen schwieriger aussehen.
Aktuell verbreiten sich PDFs und Musik im Internet fast ungehindert. Dies führt zu großen Verlusten in diesen Branchen. Daher haben die Urheber der jeweiligen Dokumente und Dateien ein sehr hohes Interesse daran diese Raubkopien zu verhindern.
Bei jedem brennenden Problem, das gelöst werden kann, freut sich das Unternehmerherz. Eine auf Blockchain basierende Software oder eine Dienstleistung könnte beispielsweise für einen breiten Markt diese Sicherung der Dateien übernehmen und für den Service Geld verlangen- ein einfaches und sehr skalierbares Geschäftsmodell mit wiederkehrenden Kunden. Was will man mehr?
Die Blockchaintechnologie im Socialmediabereich
Der Vorteil in dem Bereich Social Media fällt in die Kategorie Datenschutz, die wohl nach dem Finanzsektor eine der größten Anwendungsbereiche der Blockchaintechnologie ist.
Dennoch sieht Julian die aktuellen auf Blockchaintechnologie beruhenden Alternativen zu YT und Co. skeptisch, da diese noch nicht viele Nutzer haben und die Contentersteller auf diesen Plattformen aktuell vermehrt darauf aus sind Geschäftsmodelle à la „Werde schnell und hektisch reich“ zu propagieren.
Allerdings muss man als zentralen Fokus hervorheben, dass es mit der Blockchaintechnologie möglich ist seine eigenen Daten selbst zu besitzen statt sie an das Unternehmen angeben zu müssen. Dies ist für viele Menschen ein durchaus überzeugendes Argument zu wechseln.
Doch selbst wenn die Nutzer Wert darauf legen, werden sie wohl kaum ein Socialmedia-Netzwerk nutzen, das keine anderen Nutzer hat, da es Sinn verfehlen würde.
Doch da wir die Zukunft nicht voraussagen können, wollen wir uns in diesem Rahmen nicht in Spekulationen verfangen. Wenn Google, Facebook und Co. nicht sorgfältig mit den Daten der Nutzer umgehen werden, könnten die auf Blockchain basierenden Plattformen jedoch florieren.
Die Blockchaintechnologie & digitale Transparenz
Das Hauptproblem im Blockchainbereich mag ganz banal klingen, aber es ist von großer Bedeutung. Momentan hat man Probleme damit die physische Welt mit der der digitalen „Blockchainwelt“ zu verknüpfen.
Wenn dieses Problem von einem Unternehmen gelöst würde, könnten Gegenstände aus der physischen Welt „tokenisiert“ werden. Der Vorteil daran wäre, dass jeder Kunde Einsicht in den Herstellungsprozess hat. So gäbe es für den Kunden möglich nachzuvollziehen, wie und wo ein Produkt produziert wurde und welche Stationen es durchlaufen hat.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Tokenisierung diese Produkte vor Diebstahl schützt. Da der „Tokeniserungsprozess“ uns noch fremd ist, macht es Sinn das Ganze an einem Beispiel fest zu machen:
Frau Zhang Hong aus Xinjiang, China, brachte ihre Schmucksteinsammlung im Wert von mehreren Millionen Dollar zu dem Blockchain-Technologieunternehmen “HashFuture”, das Tokenisierung als Dienstleitung anbietet.
Informationen über den Schmuckstein wie seine Härte, Dichte, Maserung und auch der menschlichen Informationen wie Alter, Bildhauer und Sammler werden gesammelt und in der Blockchain aufgezeichnet. Diese Sammlung hat somit ihre einzigartige digitale Identifikation in der Blockchain.
Die digitale Identifikation besteht aus 3 Teilen: dem digitalen Fingerabdruck, den Datenknoten-Informationen und den Token Handelsvereinbarungen. Wenn Frau Zhang Hong irgendwann in der Zukunft beabsichtigt einen Schmuckstein zu verkaufen, muss sie nur die digitale Identifikation an andere übertragen, und die neuen Besitzer werden in der Lage sein, den Schmuckstein in ihren Besitz zu nehmen.
Wenn dieser Schmuckstein jedoch gestohlen werden würde, würde durch die Tokenisierung beim illegalen Weiterverkauf sofort auffallen, dass es sich um ein gestohlenes Produkt handelt.
Mehr über verschiedene Anwendungsbereiche der Blockchaintechnologie
Mehr Geschäftsmodelle mit Blockchaintechnologie findest du im Livestream, den ich mit Julian aufgenommen habe.
Selbstverständlich können wir nicht annähernd alle unternehmerischen Anwendungsbereiche im Rahmen dieser kurzen Podcastepisode ansprechen. Daher bleibt mir nur der Verweis auf Julians im Oktober erscheinendes Buch für mehr Informationen und Geschäftsideen.