Das Buch Anything you want von Derek Sivers ist ein Leitfaden, um dein Unternehmen in dein Traumbusiness zu verwandeln, was einfacher sein kann, als man vielleicht denkt. Anything you want ist keine auf Daten basierende Studie, die für eine BWL Vorlesung geeignet wäre, sondern vielmehr eine Sammlung von Anekdoten über die Gründung, den Betrieb und den Verkauf von Derek Sivers Unternehmen CDBaby.
Derek Sivers begann eine Karriere als Musiker, der sich bemühte, seine Musik online zu verkaufen. Diese einfache Idee wurde zur Grundlage von CD Baby, einer Firma, die der größte Verkäufer von Independent-Musik im Internet war, als er sie 2008 für 22 Millionen Dollar verkaufte.
Sivers erzählt selbst: „In diesem Buch erzähle ich dir alles, was ich gelernt habe, als ich CD Baby begann, skalierte und verkaufte, komprimiert zu einer unterhaltsamen und nützlichen, einstündigen Lektüre.“
Die zentralen Learnings und die wichtigsten Ideen
Um dir einen ersten Eindruck von Sivers‘ Denken zu geben: Hilfst du Leuten? Sind sie glücklich? Bist du glücklich? Bist du profitabel? Ist das nicht genug, um ein Unternehmen nach deinen Vorstellungen aufzubauen? Diese Einfachheit zieht sich durch das ganze Buch und gibt Einsichten darüber, dass Unternehmertum manchmal leichter sein kann, als man denkt.
Das erste Learning: Es muss nicht kompliziert sein
Ein erfolgreiches Business aufzubauen, muss laut Derek Sivers kein Hexenwerk sein. Im Gegenteil. Es braucht nicht zwingend einen hundert seitigen Businessplan.
Auch Derek Sivers Businessplan, den er in seinem Buch Anything you want beschreibt, ist denkbar einfach. Er ist zu dem lokalen Plattenladen bei sich in der Nähe gegangen, der ebenfalls Musik von lokalen Musikern verkauft hat und hat ihn gefragt, wie er sich von den Musikern bezahlen lässt, die ihre CDs in seinem Plattenladen verkaufen wollen.
Die Antwort des Plattenladenbesitzers war, dass es eine einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von 25 Dollar +4 Dollar bei jedem Sale koste. Anhand dessen hat er dann auch seinen Businessplan festgemacht: 35 Dollar Einrichtungsgebühr und pro CD 4 Dollar war ab da jahrelang sein Preismodell.
Anstatt jahrelang an der perfekten Idee zu feilen, die im Nachhinein nicht den ersten Kontakt mit dem Kunden unbeschadet bestehen kann, kann es sinnvoll sein die Idee erst einmal zu testen.
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Wenn deine Idee dann positives Feedback bekommt und auch finanziell langfristig lohnend ist, ist immer noch möglich seine große Idee zu skalieren und im großen Stil aufzuziehen. Als Derek Sivers CD Baby gestartet hat, hat er mit simplen Zahlen begonnen.
1) Wie viel kostet die Integration der CD auf der Webseite? (für die Musiker)
2) Wie viel würden sie an jedem Sale verdienen?
Diese festen Zahlen haben dann die Kalkulation als Folge dessen erleichtert und haben CD Baby zu einem stabilen und profitablen Business gemacht.
Das zweite Learning: Der Kunde ist König
Definiere deine Zielgruppe und baue dein Business auf Basis deren Bedürfnisse auf. Die Versuchung ist groß „alle“ als deine Zielgruppe zu targetieren. Wenn du alle zu bewerben versuchst, sprichst du niemanden wirklich an.
Eine effektive Strategie kann sein sich einen so genannten Kundenavatar zu erschaffen. Ein Kundenavatar ist ein Repräsentant der Zielgruppe. Dieser Avatar ist der absolute Wunschkunde deines Unternehmens
Optimalerweise hat dein Kundenavatar immer ein Problem oder eine Schwierigkeit, die du mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung für ihn lösen kannst. Bei der Bestimmung eines Kundenavatars reicht es nicht die Demographie zu begrenzen, sondern der Avatar soll einer realen Person gleichen.
Es sollte neben dem Alter, dem Geschlecht, dem Wohnort, dem Aussehen etc. auch bestimmt werden, in welchen Foren dieser Avatar unterwegs ist und welche anderen Hobbys und Interessen er/sie hat, um diesem abstrakten Begriff der Zielgruppe Leben einzuhauchen.
Bei jeder schwierigen Entscheidung kannst du nun deinen imaginären Kundenavatar als Berater konsultieren, um dein Unternehmen an seine Bedürfnisse anzupassen.
Wenn ein Unternehmen an seinen Prinzipien festhält, wird die Positionierung gestärkt und wird immer relevanter für die Art von Kunden, die du wirklich als Kunden haben möchtest-
Derek Sivers ging mit gutem Beispiel voran und hat konsequent Anfragen von Plattenfirmen abgelehnt und sich daran erinnert, dass sein Unternehmen speziell für Musiker ohne Plattenvertrag entwickelt wurde.
Auch Derek hat sich zu 100 Prozent auf die Musiker konzentriert. Er kannte die Motivationen, Ängste und Sorgen seiner Zielgruppe in und auswendig. Für diese Musiker hat er den größten Schmerzpunkt und das größte Problem gelöst.
Zu der damaligen Zeit war es beinahe unmöglich Geld mit der Musik zu verdienen, wenn man keinen Plattenvertrag hatte. Dieses Problem hat Derek Sivers mit CD Baby gelöst, indem er deren CDs auf seiner Website gegen eine kleine Gebühr anbot und damit durch die Macht des Internets einer breiten Masse zu Verfügung stellen konnte.
Der zentrale Fokus des Unternehmens war es nicht den Profit zu maximieren, sondern die Kunden möglichst glücklich zu stellen und deren Probleme so gut wie kein anderer zu lösen. Amazon hat einen ähnlichen Ansatz. Amazon hat sich das interne Ziel gesetzt das kundenorientierteste Unternehmen der Welt zu werden. Nicht ganz unerfolgreich.
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Das dritte Learning: Delegieren lernen
Die meisten Selbstständigen haben keine Ahnung, wie man effektiv delegiert. Das kann ein schwerwiegender Fehler sein, weil es für das Unternehmen von großer Bedeutung ist deine wertvollen Ressourcen und die Zeit zu schützen.
Besonders für Selbstständige, die gewohnt sind selbst und ständig zu arbeiten, kann es schwierig sein plötzlich Aufgaben abzugeben. Damit dein Mitarbeiter diese Aufgabe irgendwann so gut übernehmen kann, wie du selbst, musst du Standardprozesse für ihn bereitstellen.
Standard-Operations-Procedures
Dabei handelt es sich um so etwas wie Bedienungsanleitungen für alle Standard-Prozesse die im Unternehmen so ablaufen. Diese SOPs werden in Form zum Beispiel von Google-Docs Dokumenten organisiert und wachsen von Tag zu Tag immer weiter an.
“Sie sind unser wichtigster Asset – jeder kann das Unternehmen genauso weiter betreiben wie ich es aktuell mache – es macht den Unternehmer frei von operativen Sorgen”
Am Anfang ist das zwar eine Menge Arbeit doch mit der Zeit spielt sich das ein. Oft macht es auch Sinn es dem Freelancer selbst zu erklären und der macht dann daraus einen neuen Eintrag in das SOP-Dokument. Damit kannst du gleich kontrollieren ob er es verstanden hat und gleichzeitig bist du Schreibarbeit los.
Du bist mehr ein visueller Typ? Auch kein Problem, man kann auch einfach mit Bildschirmaufnahmen arbeiten! Statt einem teuren Aufnahmeprogramm kannst du dafür zum Beispiel den „QuickTime Player“ nutzen, der kostenfrei ist. Über den Menüpunkt „Ablage“ kannst du eine neue Bildschirmaufnahme mit 2 Klicks starten, und sie direkt abspeichern.
Wie organisiere ich die Anleitungen, sodass genau die richtigen Freelancer darauf Zugriff haben?
- Zuerst erstellst du ein Docs-Dokument auf das alle Zugriff haben
- Du teilst das Dokument wie ein Inhaltsverzeichnis in einzelne Kapitel/Projekte auf
- Danach erstellst in jedem Kapitel Unterkapitel mit den einzelnen Prozessen
- Jedes Unterkapitel ist ein Link zu einem anderen Dokument
- In diesem Dokument wird der Prozess beschrieben
- Nun gibst du die einzelnen Dokumente immer für die Personen frei die Zugriff haben
Klingt erstmal kompliziert und nach viel Arbeit, in Wahrheit ist es das aber nicht. Sobald man einmal angefangen hat ist es sehr einfach diese Struktur einzuhalten. Damit es dir deutlich leichter fällt findest du hier noch ein Video, in dem du lernst wie du bestimmte Abläufe in deinem Unternehmen automatisieren kannst:
Delegation basiert auf Vertrauen und Kontrolle der Ergebnisse.
Wer sollte das Buch Anything you want von Derek Sivers lesen?
• Alle Unternehmer, die sich selbst im Weg stehen, weil sie zu kompliziert denken
• Angehende Unternehmer mit einer guten Idee, die nicht wissen, wie sie diese umsetzen können
Zusammenfassendes Fazit des Buchs Anything you want
Die zentrale Nachricht des Buchs Anything you want ist, dass die Gründung eines erfolgreichen Unternehmens nicht schwierig sein muss . Es müssen nicht immer erst 17 Investoren und Milliarden an Fremdkapital herbeigeschafft werden. Wenn du eine großartige Idee hast, geht es nun darum sie der Welt zu zeigen, um deine Kunden zufrieden zu stellen und auf kreative Art und Weise ihre Probleme zu lösen.
Anything you want ist ein Buch mit weniger als 100 Seiten, aber vollgepackt mit interessanten und hilfreichen Anekdoten, die auch dein Unternehmen voranbringen werden.Ein letzter Tipp aus Anything you want, um die Buchzusammenfassung abzuschließen: Either it is a hell yes or it is a no. Was steht hinter der Phrase?
Als Unternehmer werden sich dir viele Gelegenheiten und Möglichkeiten bieten- wahrscheinlich sogar zu vielem bewältigt zu werden.
Wie entscheidet man sich in diesem Wirrwarr der Möglichkeiten. Derek Sivers schlägt die Maxime: „Either it is a hell yes or it is a no.“ vor. Oft entscheiden wir uns für Dinge, die in Ordnung sind. Doch in Ordnung reicht oft nicht aus. Entweder soll die Entscheidung in dir eine Reaktion auslösen, die mit einem „Zur Hölle, ja“ vergleichbar ist oder es bedeutet, dass du diese Option fallen lassen solltest.
www.youtube.com/watch?v=EFDfq4c1Ej0