In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Geld so aufteilen kannst, dass du es sozusagen schon im Voraus ausgibst, damit immer genügend Reserven für sinnvolle Investitionen, Steuern, Krankenkasse etc. vorhanden sind. Ohne dieses Kontensystem kannst du ganz schnell vor einer bösen Überraschung stehen, wenn eine unvorhersehbare Investition ansteht. Das funktioniert mit einer einfachen Tabelle, die dir viel Ärger erspart, eine langfristige Weitsicht bringt und das ohne viel Planungsaufwand. Die Tabelle findest du in dem zugehörigen Video .⬆
Rohertrag
In der ersten Zelle trägst du deinen Rohertrag ein, den du beispielsweise aus der BWA bekommst, der betriebswirtschaftlichen Auswertung von deinem Steuerberater oder Buchhalter etc.
Darüber steht jeweils, um welchen Posten es sich handelt und darunter das Eingangskonto. In der Mitte stehen die Zahlen. Als Beispiel rechnen wir mit 10.000 €. Die 10.000 € kommen bei mir auf ein komplett separates Eingangskonto. Auf diesem Konto geht nur Geld ein. Bei allen möglichen Zahlungsdienstleistern, die ich akzeptiere, wie PayPal, Sofortüberweisung etc. geht alles auf dieses Eingangskonto. Von diesem Konto wird nichts nach außen bezahlt, es ist sozusagen nur eine Sammelstelle.
Die ersten 10 % vom Rohertrag gehen komplett weg als Rücklage und werden langfristig gespart. Die Formel in einer Excel-Tabelle ist ganz einfach: Zelle Rohertrag x 0,1.
Manche benennen das als Geldmagnet oder eiserne Reserve. Für mich ist das eine Privatentnahme, die in ein Aktiendepot fließt. Ich benutze diesen Betrag unter anderem für meine Altersvorsorge. Wer sich dafür interessiert, kann gerne mal bei Aktien mit Kopf vorbeischauen, hier gibt es sehr viele Infos zu diesem Thema: https://bit.ly/2KvNy7j
Steuern und Krankenkasse
In die nächste Zelle kannst du Steuern und Krankenkasse eintragen. Für die Steuern habe ich Einkommensteuer + Gewerbesteuer (ca. 35 %) gerechnet. Wie sich dieser Betrag berechnet, kommt natürlich immer auf den Einzelfall an. Hierfür gibt es auch verschiedene Einkommensteuer-Tabellen, in die du deinen Gewinn pro Jahr eintragen kannst. Je nach deinen restlichen Angaben wie Familienstand etc. berechnet sich dann, wie viel Prozent du ungefähr zu erwarten hast. Zudem wird noch der Beitrag für die Krankenkasse abgezogen.
Investitionen
Investitionen kannst du in die nächste Zelle eintragen. Ich bezahle Investitionen sozusagen bereits im Voraus und ziehe einen bestimmten Betrag von meinem Rohertrag ab. Gehst du beispielsweise davon aus, du kaufst dir alle 3 Jahre ein neues MacBook, musst du dir nicht erst Gedanken darüber machen, wie du nun an das Geld kommst, sondern hast es bereits auf der Seite. Zähle einfach alle Dinge auf, mit denen du täglich arbeitest und die jederzeit kaputt gehen könnten. Dann kannst du überschlagen, welche Lebensauer diese Dinge ca. haben und den Anschaffungspreis teilst du dann durch die Monatsanzahl. Somit weißt du, welchen Betrag du jeden Monat auf die Seite legen solltest. Wenn du rechtzeitig etwas Geld zurücklegst, vermeidest du auf jeden Fall, in Liquiditätsprobleme zu kommen.
Sammelposten
Dann gibt es noch die Zelle für Sammelposten. Das sind die Kosten, die nur jährlich anfallen wie beispielsweise die KFZ-Versicherung. Um bösen Überraschungen und einem leeren Konto vorzubeugen, sind diese Sammelposten eine gute Idee. Für diese Posten habe ich zudem noch eine Übersicht erstellt für jeden meiner Geschäftsbereiche und auch für private Ausgaben.
Unerwartetes und Risiko
Unerwartetes und Risiko kannst du dann in der nächsten Zelle eintragen. Das beinhaltet unvorhersehbare Dinge wie Abmahnungen, Rechtsstreit etc. So kannst du dir einen kleinen Puffer anlegen und musst nicht beunruhigt sein.
In die letzte Spalte kannst du deinen freien Gewinn eintragen, der auf dein Ausgangskonto geht. Von dort werden alle meine Rechnungen bezahlt für Ware, Softwaretools, Werbung oder auch Mitarbeiter.
Diese Tabelle ist in höchstens 15 Minuten ausgefüllt und du musst sie nur einmal pro Monat benutzen. Wenn du deine neue BWA bekommst, gehst du die Tabelle kurz durch, überweist dein Geld zur Seite und kommst nicht in die Versuchung, Geld auszugeben, was dir eigentlich gar nicht gehört, sondern was du in der Zukunft jemand anderem geben musst.
Damit hast du nun eine optimale Übersicht, welche Ausgaben du jeden Monat hast, worauf du dich vorbereiten und wie viel du mindestens verdienen musst, um die Grundkosten gedeckt zu halten.