Stehst du gerade vor der Herausforderung herauszufinden welches Produkt oder welche Dienstleistung für dein Unternehmen das Beste ist? Glaub mir – ich weiß wie du dich fühlst.
Auch ich hab schon etliche Dinge ausprobiert und bin dabei in unzählige Fettnäpfchen getreten. Deshalb möchte ich dir heute einen Kompass an die Hand geben damit du der richtigen Entscheidung für dein “perfektes” erstes Produkt treffen kannst.
Da wir sehr viele Amazon-Händler in der Unternehmerkanal-Community haben beziehe ich mich heute hauptsächlich auf physische Produkte bzw. Amazon FBA. Doch die Frage nach dem perfekten Produkt beschäftigt natürlich nicht nur Online-Händler sondern auch alle anderen Unternehmer und Selbstständigen.
Verkaufe kein Produkt sondern eine Nische!
Auch wenn ich schon in viele Fettnäpfchen getreten bin, gibt es doch auch Dinge die ich intuitiv richtig gemacht habe. Wie Forest Gump zum Laufen kam, kam ich zu folgender Erkenntnis:
Ein für mich essentieller Erfolgsfaktor war es, nicht nach einem Produkt sondern nach einer Nische zu suchen.
Mein erstes Produkt war ein Springseil. Ich habe mich allerdings nicht auf das Springseil fokussiert sondern auf die gesamte Functional Fitness Branche. Wenn ich mir heute ansehe, welche Produkte den Umsatz in meinem Unternehmen generieren bin ich sehr froh darüber, nicht nur ein Produkt sondern, gleich eine ganze Branche ausgewählt zu haben.
In der Grafik oberhalb ist der Sinn des Ganzen am Beispiel eines Zahnarztes verdeutlicht. Dieser verschenkt das erste Produkt (also die Zahnreinigung).
Warum sollte ein Geschäftsmann etwas verschenken?
Weil er im Nachhinein durch weitere Produkte deutlich mehr verdient, als er mit dem ersten Produkt verdienen würde. Versteh mich nicht falsch, ich möchte nicht, dass du deine Produkte zu Beginn einfach verschenkst – sondern, dass du folgende Frage vor der Produktauswahl stellst:
Wärst du lieber ein Zahnarzt der nur ein sehr günstiges Produkt verkauft (z.B. Zahnreinigung), oder einer der mittel- und langfristig einen stabilen Kundenstamm aufbaut, an den er immer wieder neue Produkte vertreiben kann?
Die Grafik habe ich übrigens aus dem Buch DotComSecrets, welches mir extrem weitergeholfen hat mehr zu verkaufen. Es ist „kostenlos“, jedoch werden einem Versandkosten in Höhe von 7$ berechnet. Ein sehr fairer Preis für den Inhalt meiner Meinung nach.
Genug abgeschweift, bist du bereit für das nächste Kriterium?
Wie viel Upsell-Potenzial hat dein (Amazon) Produkt?
Genau wie die obige Grafik sollte die Produktstruktur auch bei dir im Idealfall auch aussehen. Also such nicht nur ein Produkt für Amazon FBA – suche viel lieber eine Nische mit der du langfristig Erfolg haben kannst.
Wenn du also überlegst ein Produkt zu verkaufen macht es Sinn gleich eine Mindmap zu erstellen mit Zusatzprodukten, Ersatzteilen oder sonstigen Artikeln die du zusätzlich zu dem Produkt verkaufen kannst. Ich benutze dafür das Tool Simplemind (Free). Tipp: Alternativ können auch Produkte interessant sein, die regelmäßig neu bestellt werden (Lebensmittel, Verschleißteile etc.)
Das bietet einfach enormes Cross- bzw. Up-Sell Potential, welches du nicht vernachlässigen solltest!
Okay, ich denke darauf habe ich jetzt lange genug herumgeritten. Die gute Nachricht ist: Es hat noch weitere Vorteile, wenn du eine Nische suchst, anstatt einem einzelnen Produkt!
Den richtigen Lieferanten für dein Produkt finden
Wenn ich dir eines aus meiner Amazon Erfahrungen sagen kann, dann ist es Folgendes:
Die Suche nach einem Produkthersteller und für ein neues Produkt kann extrem nervenaufreibend, frustrierend und unangenehm sein!
Wenn du also einen Hersteller für dein erstes Produkt gefunden hast, der weitere Produkte aus der gleichen Kategorie liefern kann, ist das ein unglaublicher Vorteil! Du sparst nicht nur Zeit und Energie bei der Herstellersuche, sondern hast auch realistische Chancen Skaleneffekte zu nutzen.
Das heißt ganz konkret: Weniger Aufwand, und dafür auch noch Mengenrabatt bekommen, und Versandkosten sparen. Klingt cool? Ist es auch!
Wenn du immer nur einzelne Produkte wegen aktuellen Trends oder ähnlichem verkaufst, wird das Sourcing zu viel mehr Arbeit, und es wird keine wirkliche Vertrauensbeziehung zwischen dir und dem Hersteller aufgebaut.
Ich hoffe ich konnte dir dabei helfen, bei der nachfolgenden taktischen Produktrecherche für dein (Amazon)-Produkt den richtigen Fokus zu bekommen – Kategorien (oder Nischen) suchen, anstatt einzelne Produkte. Jetzt können wir zu der zweiten zentralen Entscheidung kommen, die die Zukunft deines Unternehmens bestimmen wird! Was könnte das sein?
Die 2 wichtigsten Variablen bei der Produktfindung
Es gibt noch 2 wichtige Variablen, die du bei der Produktfindung für dein (Amazon FBA) Business beachten solltest. Folgende Optionen ergeben sich:
Variante a – Private Labelling
Eine der bekanntesten Strategien um bei Amazon zu starten ist es, bestehende (fremde) Produkte unter einer eigenen Marke zu verkaufen. Man bezeichnet das auch als Private Labelling bzw. White Labelling.
Diese Strategie hat den Vorteil, dass sie leicht umzusetzen ist da du keinen Entwicklungsaufwand für das Produkt betreiben musst. Du kannst das Produkt also schnell auf den Markt bringen und damit zeitnah Geld verdienen.
Allerdings ist die Konkurrenz in diesem Bereich sehr hoch – die langfristigen Erfolgschancen entsprechend gering wenn du keine starke Marke aufbaust. Die Herausforderung besteht also darin langfristig am Markt zu bleiben und sich gegen viele Mitbewerber mit dem gleichen Produkt durchzusetzen.
Variante x – “No-Name” Produkte
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit bestehende Produkte ohne eigene Marke zu verkaufen. Für viele Anfänger ist diese Variante aber eher weniger geeignet, da du dich durch nichts (also weder das Produkt noch die Marke) von deinen Wettbewerbern abheben kannst – außer vielleicht den Preis. Solltest du keine extremen Vorteile im Einkauf haben ist die Chance sehr hoch, dass du es als neuer Händler schwierig haben wirst mit dieser Strategie gegen etablierte Unternehmen zu bestehen.
Zudem sind in diesen Bereichen die Margen meist ziemlich gering, sodass eine hohe Anzahl an Transaktionen notwendig wird um einen akzeptablen Gewinn zu erwirtschaften. Mehr Transaktionen bedeutet auch, dass mehr Kundenkontakte anfallen, und der Supportaufwand steigt – Insgesamt also für einen Beginner nicht unbedingt die beste Voraussetzung.
So etwas kann nur Sinn machen, wenn es in einem Bereich noch gar keine Konkurrenz gibt oder du – aus welchen Gründen auch immer viel günstiger verkaufen kannst als deine Konkurrenz.
Variante b – Eigenes Produkt
Die bisherigen Varianten sind eventuell Möglichkeiten um zu starten, doch eines der großen Ziele viele Unternehmer haben ist es, etwas zu verbessern. Nur so können wir gegen große Unternehmen bestehen und wirklich erfolgreich werden.
Und genau die Möglichkeit etwas besser zu machen haben wir als Unternehmer! Statt bereits bestehende Produkte “von der Stange” zu verkaufen haben wir nämlich die Möglichkeit Produkte mit innovativen Ideen zu verbessern.
Diese Variante ist zwar etwas aufwendiger und mehr Arbeit – wenn du sie gut umsetzt kannst du damit aber wirklich erfolgreich werden. Sie macht nicht nur den Kunden (in vielen Fällen) glücklicher, sondern langfristig auch dich!
Variante z – Eine Marke aufbauen
Wenn du schon dein eigenes Produkt entwickelt hast, liegt natürlich die Überlegung nahe eine eigene Marke zu erschaffen. Das macht übrigens oft viel Sinn, denn Marken sind sehr wertvoll und bieten viele Vorteile für dich.
Vorausgesetzt du hast für den Kunden bei den ersten Kontakten mit deiner Marke einen guten Eindruck hinterlassen – was glaubst du wofür sie sich entscheiden, wenn sie bei einem weiteren Produkt zwischen deinem Angebot, und dem eines unbekannten Anbieters schwanken? Selbst wenn der Preis etwas höher ist, wird die Wahl auf dein Angebot fallen!
Diese Tatsache kannst und solltest du dir meiner Meinung nach zunutze machen, wenn du ein langfristig orientiertes Unternehmen aufbaust.
Dein Amazon FBA Produkt finden – Fazit
Ich hoffe ich konnte dir einige Impulse für dein erstes Amazon FBA Produkt geben. Wenn es noch Fragen gibt dann: Einfach in die Kommentare damit! 🙂
Und denk immer daran: Umsatz kommt von Umsetzung