Immer mehr Menschen möchten Dogwalker werden und sich damit selbstständig machen und das aus gutem Grund. Berufstätige, Senioren oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen suchen zuverlässige Hilfe, um ihren Vierbeiner professionell betreuen zu lassen. Genau hier entsteht eine wachsende Nachfrage nach professionellen Gassi-Services.
Doch wie wird man Dogwalker und wie gelingt der Schritt in die Selbstständigkeit? Welche Voraussetzungen gelten, was sollte man beachten und wie lässt sich daraus eine dauerhafte Einnahmequelle aufbauen?
Eine häufig gestellte Frage ist, ob Dogwalking eine interessante Option für Menschen ist, die ihre Leidenschaft für Hunde mit dem Wunsch verbinden möchten, Geld zu verdienen.
Gerade in Großstädten ist ein klarer Trend zu beobachten: Inspiriert durch die Entwicklung in den USA wächst auch in Europa die Nachfrage nach professionellen Dogwalkern stetig.
In diesem Ratgeber erfährst du, wie du den Beruf des Dogwalkers mit Unternehmergeist angehst.
Was macht ein selbstständiger Dogwalker?
Ein Dogwalker – auch bekannt als mobiler Hundesitter – bietet eine Dienstleistung an, die sich flexibel an den Alltag der Hundebesitzer anpasst. Als selbstständiger Dienstleister betreust du ein oder mehrere Tiere gleichzeitig und sorgst für deren Bewegung, Auslastung und Sicherheit – meist während der Arbeitszeiten oder wenn der Besitzer im Urlaub ist.
Dogwalkers sorgen mit viel Leidenschaft und Tierliebe dafür, dass alle Hunde, unabhängig von Rasse oder Größe, individuelle Beschäftigung und ausreichend Auslauf erhalten. Sie achten darauf, dass die Tiere genügend Bewegung bekommen, um Verhaltensauffälligkeiten vorzubeugen.
Die Führung von Hundegruppen und die Verantwortung für die Gruppe stellen dabei eine besondere Herausforderung dar, da das Verhalten jedes Hundes und die Dynamik innerhalb der Gruppe stets im Blick behalten werden müssen.
Zu den typischen Aufgaben dieser Tätigkeit gehören:
Dogwalkers zeichnen sich durch einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag aus, in dem sie in unterschiedlichen Situationen flexibel und innerhalb bestimmter zeitlicher und örtlicher Grenzen agieren müssen.
Die professionelle Ausübung dieses Berufs erfordert fundiertes Wissen über das Verhalten des Hundes, regelmäßige Schulungen und die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden. Die enge Zusammenarbeit mit Hundehaltern und das Verständnis für die Bedürfnisse verschiedener Tiere sind dabei ebenso wichtig wie die eigene Leidenschaft für den Beruf.
Dogwalker Ausbildung – ist das Pflicht?
Eine verpflichtende Ausbildung gibt es aktuell nicht, aber: Wenn du Dogwalking als selbstständiges Gewerbe betreibst, ist Professionalität Pflicht. Kunden vertrauen dir ihr Tier an – und erwarten Erfahrung, Sicherheit und Qualifikation.
Obwohl es derzeit in Deutschland keine staatlich geregelte Ausbildung zum Dogwalker gibt, ist eine Weiterbildung im Bereich Tierpsychologie oder Hundetraining dennoch sinnvoll, um Vertrauen bei Kunden zu gewinnen und professionell arbeiten zu können.
Für angehende Dogwalker empfiehlt es sich, gezielte Schulungen und Praxiserfahrung zu absolvieren, um optimal auf die Anforderungen des Berufs vorbereitet zu sein. Weiterbildungen bei einem erfahrenen Hundetrainer oder einer qualifizierten Hundetrainerin bieten wertvolle Einblicke in den Umgang mit Hunden und fördern die Professionalität.
Besonders wichtig ist dabei fundiertes Wissen über das Verhalten des Hundes, um in unterschiedlichen Situationen verantwortungsvoll handeln zu können. Der Weg zur Professionalisierung als Dogwalker führt über Ausbildung, kontinuierliche Weiterbildung und den Aufbau eines guten Rufs. Weiterführende Informationen zu Kursen oder Workshops für Dogwalker finden Sie bei spezialisierten Anbietern.
Empfohlene Qualifikationen:
Diese Qualifikationen helfen dir nicht nur fachlich, sondern auch dabei, dich von anderen abzuheben – und dein Gewerbe glaubwürdig aufzubauen.
Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit als Dogwalker
Wenn du selbstständig als Dogwalker arbeiten willst, sind folgende Schritte essenziell:
1. Gewerbe & Genehmigungen
Nach der Anmeldung beginnt der Weg zur erfolgreichen Geschäftsidee, indem du eine geeignete Lage für administrative Aufgaben und den Kundenkontakt auswählst.
Bei gewerbsmäßiger Tierbetreuung ist häufig eine behördliche Genehmigung erforderlich.
2. Recht & Absicherung
Gewerbe anmelden beim zuständigen Gewerbeamt deiner Stadt
§11 Tierschutzgesetz: Bei gewerbsmäßiger Tierbetreuung ist häufig eine behördliche Genehmigung erforderlich
2. Recht & Absicherung
Versicherung abschließen – insbesondere eine Betriebshaftpflichtversicherung für Tierbetreuer
Verträge & AGB erstellen, um dich rechtlich abzusichern (z. B. bei Ausfällen, Haftung, Schlüsselübergabe)
3. Finanzen & Verwaltung
Deine Einnahmen hängen von Standort, Kundenanzahl und Angebot ab. Hier ein Überblick über marktübliche Preise:
Leistung | Durchschnittlicher Preis |
---|---|
30 Minuten Gassi gehen | 10–15 € |
60 Minuten Einzelgassi | 15–25 € |
Gruppenrunde (60 Min) | 10–18 € pro Hund |
Monatspauschale (werktags) | ab 250 € |
Besonderheiten wie das Verabreichen von Medikamenten, Fütterung oder Fahrtkosten solltest du separat berechnen. Wenn du eine Anleitung haben möchtest, wie du deinen Stundenlohn berechnest, sieh du unser Video an:
Einrichtung eines Geschäftskontos, Nutzung von Rechnungs- und Buchhaltungssoftware
4. Online-Auftritt & Marketing
5. Kunden gewinnen
Selbstständig sein heißt: Unternehmerisch denken
Als Dogwalker trägst du nicht nur Verantwortung für Hunde, sondern auch für dein Unternehmen. Du musst:
Ein kleiner Dogwalker kann sich schnell zu einem gefragten Stadtservice entwickeln – mit mehreren Kunden pro Tag, Stammhunden und Zusatzleistungen.
Die Bedeutung von Erfahrung
Erfahrung ist das A und O, wenn du als Dogwalker durchstarten möchtest. Je mehr Zeit du mit verschiedenen Hunden und in unterschiedlichen Situationen verbringst, desto sicherer wirst du im Umgang mit den Vierbeinern – und desto professioneller wird dein Service wahrgenommen.
Gerade im Dogwalking ist es wichtig, die Eigenheiten und Bedürfnisse verschiedener Hunderassen und -charaktere zu kennen. Mit jeder betreuten Hundegruppe wächst dein Wissen über Hundeverhalten, Gruppendynamik und die richtige Umsetzung von Übungen im Alltag.
Eine fundierte Ausbildung oder gezielte Weiterbildungen in Hundeerziehung und Hundetraining helfen dir, dein Know-how zu vertiefen und dich von anderen Dogwalkern abzuheben. So kannst du nicht nur auf individuelle Wünsche der Besitzer eingehen, sondern auch schwierige Situationen souverän meistern.
Deine gesammelten Erfahrungen sind die beste Basis, um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Selbstständigkeit zu erfüllen und ein nachhaltiges Business im Bereich Gassi-Service aufzubauen. Langfristig profitieren davon nicht nur die Hunde, sondern auch ihre Besitzer – denn sie wissen ihren Liebling bei einem erfahrenen Profi in besten Händen.
Kontinuierliche Weiterbildung und Rückmeldungen von Besitzern helfen dir, dich als verlässlicher Experte zu etablieren.
Die Rolle der Kommunikation im Dogwalking
Gute Kommunikation ist das Herzstück eines erfolgreichen Dogwalking-Services. Als Dogwalker bist du die Schnittstelle zwischen Hund und Hundebesitzer – und beide Seiten verlassen sich darauf, dass du ihre Bedürfnisse verstehst und umsetzt.
Mit den Hunden kommunizierst du nicht nur über Worte, sondern vor allem über Körpersprache, Gestik und klare Signale. So schaffst du Vertrauen, sorgst für Sicherheit und kannst auf die Stimmung oder das Verhalten der Hunde schnell reagieren.
Ebenso wichtig ist der offene Austausch mit den Besitzern. Nur wenn du regelmäßig Rückmeldung gibst, Fragen beantwortest und auf individuelle Wünsche eingehst, fühlen sich deine Kunden gut betreut.
Ein kurzes Update nach dem Gassi, Fotos von der Hundewiese oder Hinweise zu besonderen Situationen stärken das Vertrauensverhältnis und zeigen, dass du deinen Service mit Herz und Verstand anbietest. Durch ehrliche und transparente Kommunikation legst du den Grundstein für langfristige Kundenbeziehungen. Denn zufriedene Besitzer empfehlen dich gerne weiter!
Fazit: Selbstständigkeit für angehende Dogwalker
Wer Dogwalker werden und sich damit selbstständig machen will, braucht neben Tierliebe auch unternehmerischen Weitblick. Mit einer durchdachten Planung, rechtlichen Absicherung, klaren Preisen und einer starken Online-Präsenz kannst du dir eine lohnende, erfüllende Tätigkeit aufbauen – die täglich Bewegung, Abwechslung und den Kontakt zu Tieren mit sich bringt.
Selbstständig als Dogwalker zu arbeiten bedeutet: Du bist dein eigener Chef – mit der Verantwortung, aber auch mit der Freiheit, deinen Alltag so zu gestalten, wie es zu dir passt.
Dogwalker werden: FAQ
- Was braucht man, um Dogwalker zu werden?
Du benötigst vor allem:
- Liebe zu Hunden
- Zuverlässigkeit und Zeitmanagement
- Ein gutes Gespür für tierisches Verhalten
- Gewerbeanmeldung, wenn du regelmäßig gegen Bezahlung arbeitest
- Eine Versicherung, z. B. eine Betriebshaftpflicht für Tierbetreuer
- Je nach Stadt/Bundesland eventuell den Sachkundenachweis nach §11 Tierschutzgesetz
- Benötigt man eine Ausbildung als Dogwalker?
Nein, es gibt keine verpflichtende Ausbildung in Deutschland. Dennoch sind Weiterbildungen sehr empfehlenswert – etwa in den Bereichen:
- Hundeverhalten und -psychologie
- Erste Hilfe am Hund
- Hundetraining und Kommunikation
Diese Qualifikationen erhöhen deine Professionalität und das Vertrauen potenzieller Kunden.
- Was kostet ein Dogwalker pro Stunde?
Die Preise variieren je nach Region, Leistung und Anzahl der Hunde. Durchschnittlich gelten in Deutschland:
- 30 Minuten Gassi gehen: 10–15 €
- 60 Minuten Einzelgassi: 15–25 €
- 60 Gruppenspaziergang (60 Min): 10–18 € pro Hund
Einige bieten auch Pauschalpreise für regelmäßige Betreuung an.
- Wie finde ich Kunden als Dogwalker in meiner Stadt?
Nutze verschiedene Wege zur Kundengewinnung:
- SEO-optimierte Website mit lokalem Bezug: z. B. Dogwalker Berlin oder Gassi-Service Köln
- Anmeldung bei Portalen wie Betreut.de, Pawshake, Hundesitter.de
- Google My Business-Profil
- Soziale Netzwerke (Instagram, Facebook-Gruppen für Hundebesitzer)
- Empfehlungen durch zufriedene Kunden
- Wie viele Hunde darf man gleichzeitig ausführen?
Es gibt keine bundesweite Regelung, aber viele Städte und Gemeinden begrenzen die Anzahl auf 3 bis 5 Hunde gleichzeitig. Informiere dich bei deinem Ordnungsamt.
Generell gilt: Du solltest nur so viele Hunde führen, wie du sicher kontrollieren kannst.
- Braucht man eine Genehmigung für einen Gassi-Service?
Wenn du gewerblich Hunde betreust oder ausführst, brauchst du in vielen Fällen eine Genehmigung nach §11 Tierschutzgesetz. Diese Genehmigung bekommst du vom zuständigen Veterinäramt und musst dafür deine Sachkunde nachweisen.
- Wie unterscheide ich mich von anderen Dogwalkern?
Du kannst dich abheben durch:
- Zertifikate & Weiterbildung
- Spezialisierung auf bestimmte Hunderassen oder Altersgruppen
- Zusatzangebote wie Futterservice, Medikamentengabe oder Training
- GPS-Tracking & Fotoupdates während der Spaziergänge
- Transparente Preisstruktur und Verträge
- Wie sieht ein typischer Arbeitstag als Dogwalker aus?
Ein Arbeitstag umfasst:
- Morgens und nachmittags Gassi-Runden (je nach Kundenwunsch)
- Organisation von Routen und Abholzeiten
- Kommunikation mit Besitzern
- Pflege & ggf. Fütterung oder Medikamentengabe
- Verwaltung von Terminen und Buchungen
Viele Dogwalker arbeiten zwischen 2 und 6 Stunden täglich, oft verteilt über den Vormittag und frühen Abend.
- Welche Versicherungen braucht ein Dogwalker?
Empfohlene Versicherungen:
- Betriebshaftpflichtversicherung: Deckt Schäden, die während der Hundebetreuung entstehen
- Unfallversicherung: Für dich als Selbstständiger
- Transportversicherung, wenn du Hunde im Auto beförderst
- Welche Fehler sollte man als Einsteiger vermeiden?
- Zu viele Hunde gleichzeitig zu betreuen
- Ohne Versicherung zu arbeiten
- Keine Verträge oder AGB zu nutzen
- Kundenbedürfnisse nicht ernst zu nehmen
- Geringe Sichtbarkeit online (fehlende Website, keine Bewertungen)