Facebook ist eins der mächtigsten Marketingtools unserer Zeit, wenn nicht sogar der wichtigste Marketingkanal derzeit. Deshalb haben wir mit dem Facebook-Experten Simon Mader von der Adbakery über die 5 häufigsten Fehler in diesem Bereich gesprochen, und wie man sie behebt.
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Wichtig zu wissen, ist, dass diese 5 häufigsten Fehler nicht nach ihrer Wichtigkeit geordnet sind, sondern alle um jeden Preis vermieden werden sollten. Wir haben dich gewarnt ! Missachten auf eigene Gefahr!
1. kritischer Fehler beim Facebook-Marketing: Unzureichende Kenntnisse über Zielgruppe
Obwohl das Ganze sehr einleuchtend klingt, ist es laut Simons Aussagen ein sehr großes Problem, da die Kampagne ohne Kenntnisse der Zielgruppe mit großer Sicherheit nicht nur erfolglos sein wird, sondern auch eine Menge Geld verbrennen wird.
Das Ganze gilt nicht nur für geschaltete Ads, sondern auch für organische, nicht bezahlte Beiträge. Ohne Kenntnisse ist die Chance groß, dass man falsche Bilder und falsches Wording benutzt und damit seinen Kunden verfehlt.
Ein Modell um deine Zielgruppe näher kennen zulernen, ist der sogenannte Kundenavatar. Ein Kundenavatar ist ein Repräsentant der Zielgruppe. Dieser Avatar ist der absolute Wunschkunde deines Unternehmens
Optimalerweise hat dein Kundenavatar immer ein Problem oder eine Schwierigkeit, die du mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung für ihn lösen kannst. Bei der Bestimmung eines Kundenavatars reicht es nicht die Demographie zu begrenzen, sondern der Avatar soll einer realen Person gleichen.
Es sollte neben dem Alter, dem Geschlecht, dem Wohnort, dem Aussehen etc. auch bestimmt werden, in welchen Foren dieser Avatar unterwegs ist und welche anderen Hobbies und Interessen er/sie hat, um diesem abstrakten Begriff der Zielgruppe Leben einzuhauchen.
2. kritischer Fehler beim Facebookmarketing: Falsche oder suboptimale Zielgruppentargetierung
Die Kenntnis des Kundenavatars ist jedoch nicht genug, um eine profitable Facebookkampagne zu schalten. Facebooks Macht liegt unter anderem in der unglaublichen Menge an Daten. So kann man unter anderem nach folgenden Kategorien targetieren:
- Alter & Geschlecht
- Nutzerverhalten
- Einkommen
- Bildungsstand
- Familienstatus
- Hobbies und Interessen
Die Qual der Wahl überwältigt die meisten Nutzer, die das erste Mal Facebookwerbung schalten. Deswegen ist eine tiefergehende Taktik von Nöten, die Simon den Celebrity Tree nennt.
Celebrity Tree
Lass uns dieses Konzept einmal in der Nische Golf anwenden. Der erste Schritt ist die Auswahl einer berühmten Persönlichkeit aus deiner Nische, die zu dir und deinem Unternehmen passt.
Diese Eingrenzung hilft dir deine Zielgruppe besser zu erreichen. Wenn jemand bei Facebook einige berühmte Golfer mit „Gefällt mir“ markiert hat, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er auch privat potenzielles Interesse an Golf und Golfequipment hat.
Weitergehend kann man auch nach Messen oder Großevents Ausschau halten, die potentiell Interesse bei deiner Zielgruppe erwecken könnten. Gibt es Foren, Magazine oder Marken in dem Bereich? Du siehst: Es gibt wieder eine Menge Auswahl.
Weil wir beim Unternehmerkanal immer für praktische Umsetzung und Umsetzbarkeit stehen, exerzieren wir den Prozess und den drastischen Fehler, den die meisten machen, einmal anhand eines Beispiels durch.
Vermutlich kennst du Tiger Woods obwohl du nichts mit Golf am Hut hast, aufgrund seiner auffälligen Präsenz und seiner Skandale!
Doch kennst du auch den aktuellen Weltrangersten Jason Day? Vermutlich nicht,wenn du nicht gerade sehr an Golf interessiert bist.
Das ist das optimale Beispiel für eine suboptimale Interessengruppentargetierung. Während man mit Tiger Woods nur bedingt Golfinteressierte targetiert, kann man sich bei Jason Day fast sicher sein, dass man seine Zielgruppe erreicht.
Schnittmengen bei Facebook
Desweiteren gibt es die Möglichkeit nur Menschen zu targetieren, die zwei erst mal von einander unabhängige Interessen haben. Beispielsweise würden dazu die Interessengruppen Käse und Wein gehören. Erstmal sind diese Kategorien voneinander unabhängig, aber ein Muster eines Kundenavatars zeichnet sich ab.
Je genauer die Bedürfnisse durch deine Werbung und dein Unternehmen abgedeckt sind, desto relevanter wird die Anzeige auch von Facebook wahrgenommen. Dies ist eine weitere Möglichkeit irrrelevante Zielgruppen auszuschließen.
3. kritischer Fehler beim Facebook Marketing: Zu lange Texte
Ganz klare Empfehlung von Simon ist und bleibt die Maxime: Halte dich kurz. Die Leute nutzen Facebook primär als Unterhaltungsmedium und Plattform um sich mit Freunden auszutauschen. Daher sind lange Werbetexte ungern gesehen und werden zum Großteil ignoriert.
Simon schlägt als best practice vor nicht mit einem harten Sale einzusteigen, sondern direkt für den Kunden sichtbar zu machen, um was es eigentlich gehen soll und ihm eine offene Frage zu stellen und zur Interaktion anzuregen- unabhängig ob du Leads einsammeln möchtest oder etwas verkaufen möchtest.
Besonders weil Facebook momentan eine sehr heiße Anlaufstelle ist, ringen auf diesem Marktplatz alle um Aufmerksamkeit. Deshalb hilft es sehr kritisch zu hinterfragen, ob die Anzeige, die du schaltest wirklich heraussticht und relevant und interessant für deinen Kunden ist.
Simon drückte die Frage, die man sich zur Überprüfung stellen sollte, liebevoll mit : „Wen interessiert die Scheiße?“ aus
Wichtig ist, dass die Anzeige Aufmerksamkeit zieht. Text auf dem Bild wird von Facebook eher ungerne gesehen, aber ist trotzdem eine Möglichkeit, die sich als profitabel gestalten kann.
Wie sooft gibt es keinen goldenen Gral, der immer und überall angewendet werden kann und es bleibt nichts anderes übrig als regelmäßig zu testen.
Doch auch wenn es verlockend und einfach klingt: Der sogenannte „Beitrag hervorheben- Button“ ist eher ungeeignet um langfristig profitables und sichtbares Facebookmarketing zu betreiben. Simon empfiehlt daher eher auf den Facebookwerbeanzeigenmanager oder den Powereditor zu wählen.
4. kritischer Fehler beim Facebookmarketing: Fehlender Facebookpixel
Beim Facebook-Pixel handelt es sich um JavaScript-Code für deine Webseite, mit dem du für deine Werbekampagnen Zielgruppen messen, optimieren und erstellen kannst. Mit dem Facebook-Pixel kannst du die Handlungen nutzen, die Menschen geräteübergreifend auf deiner Webseite durchgeführt haben, um deine Werbekampagnen auf diese Weise noch effizienter zu gestalten.
Er erlaubt dir beispielsweise Besucher, die bereits auf deiner Webseite waren zu retargetieren und damit die Chance auf eine erfolgreiche Conversion drastisch zu erhöhen.
Desweiteren dient der Pixel noch als wichtiges Messinstrument für die Conversion von Leads und Sales. Für Simon ist der Pixel ein extrem effektives Tool und absolut wichtig für jeden, der es ernst meint im Bereich Facebookmarketing.
5. kritischer Fehler bei Facebook Werbung: Zu aggressive Skalierung
Leider ist es beim Facebookmarketing nicht immer der Fall, dass eine profitable Kampagne auch immer noch profitabel bleibt, wenn man das Werbebudget drastisch erhöht.
Eigentlich klingt der Gedankengang logisch. Ich verdiene momentan mit meinen 40 Euro Einsatz den Betrag xyz. Wenn ich nun das Geld, das ich reinstecke, verdopple, müsste sich auch mein Gewinn verdoppeln, oder?
Der Denkfehler dahinter ist jedoch, dass sich nur das Werbebudget erhöht und nicht die Größe der Zielgruppe selbst. Man bewirbt also die selben Zielgruppe einfach nur mit mehr Geld. Was dann schnell passieren kann, ist, dass deine Zielgruppe deine Werbeanzeige einfach nur häufiger angezeigt bekommt und eventuell sogar genervt von dieser ist.
Mehr Werbebudget heißt also nicht zwingend mehr Umsatz. Desweiteren bringt ein zu schnell steigendes Werbebudget den aktuellen Facebookalgorithmus durcheinander. Simon spricht aus seiner Erfahrung und empfiehlt höchtens alle 3 Tage eine Steigerung von 50 % des Werbebudgets.
Zur Skalierung ist es an diesem Punkt, wenn die eine Anzeige einen Sättigungspunkt erreicht hat, eher sinnvoll mit der derselben Anzeige andere relevanten Zielgruppen zu erschließen.
Alternative Placements? – Nur bei Facebook Werbung über den Editor schalten oder auch bei Instagram ?
Auch wenn Instagram nicht als verkaufsstärkster Kanal gilt, empfiehlt Facebook selbst alle dieser angebotenen Marktplätze zu nutzen. Glücklicherweise ist der Algorithmus ziemlich anpassungsfähig und kann ziemlich genau entscheiden, auf welcher Plattform die Anzeige am besten konvertiert und dementsprechend das Werbebudget optimal verteilen.
Zur Not gibt es auch die Möglichkeit manuell die Platzierungen auf den Plattformen anzupassen, falls dir die Verteilung suboptimal vorkommt.
Simon konnte aufgrund der sehr begrenzten Zeit nicht tief in die Materie eintauchen und alles anreißen. Wie gary Vaynerchuk sagt: Wir Marketer werden es in 5-10 Jahren bereuen, wenn wir diese Welle der günstigen Social Media Ads Preise nicht mitgeritten sind. Sie sind verdammt nochmal effektiv, wenn sie richtig genutzt werden.
Erfahre hier mehr:
Simons vertiefende Kurse und Tipps und Tricks zum Facebookmarketing – die Adbakery