Möchtest du als freiberuflicher Unternehmer in Deutschland tätig werden? Dann bist du bei diesem Beitrag genau richtig! Es gibt es bestimmte Schritte, die du unternehmen musst, um deine freiberufliche Tätigkeit anmelden und dich bei den vorgeschriebenen Behörden zu registrieren zu können. Aber keine Sorge: In diesem Beitrag führen wir dich durch alle Schritte, damit du dich als Freiberufler selbstständig machen kannst.

Mein Versprechen: Alle Schritte sind verständlich erklärt und direkt für dich umsetzbar. Bist du bereit? Los geht’s!

Inhaltsverzeichnis

WAS IST EINE FREIBERUFLICHE TÄTIGKEIT?
SCHRITT 1: FINDE HERAUS, OB DEINE TÄTIGKEIT ALS FREIBERUFLICH GILT
SCHRITT 2: REGISTRIERE DICH ALS FREIBERUFLER BEIM FINANZAMT
SCHRITT 3: ANMELDUNG BEI DER IHK
SCHRITT 4: ANMELDUNG BEI DER BERUFSGENOSSENSCHAFT
SCHRITT 5: ERSTELLUNG EINER RECHNUNGSVORLAGE
SCHRITT 6: ERÖFFNUNG EINES GESCHÄFTSKONTOS
SCHRITT 7: STELLE SICHER, DASS DU DIE RICHTIGE VERSICHERUNG HAST
SCHRITT 8: HALTE DEINE BUCHHALTUNG AUF DEM NEUESTEN STAND
SCHRITT 9: BEACHTE DIE GESETZLICHEN BESTIMMUNGEN UND VORSCHRIFTEN
SCHRITT 10: NUTZE DEINE NETZWERKE
FREIBERUFLICHE TÄTIGKEIT ANMELDEN: VOR- UND NACHTEILE
FREIBERUFLICHE TÄTIGKEIT ANMELDEN: FAZIT
FAQ: FREIBERUFLICHE TÄTIGKEIT ANMELDEN

Was ist eine freiberufliche Tätigkeit?

Bevor wir uns damit beschäftigen, wie man eine freiberufliche Tätigkeit in Deutschland anmeldet, sollten wir zunächst klären, was genau eine freiberufliche Tätigkeit ist.

Im Allgemeinen handelt es sich bei einer freiberuflichen Tätigkeit um eine selbstständige Tätigkeit, die aufgrund deiner Fachkenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen ausgeführt wird.
Freiberufler und klassische Gewerbetreibende haben einige Unterschiede in ihrer Regulierung, aber sie haben gemeinsam, dass sie selbstständige Unternehmer sind, die ihr eigenes Unternehmen führen und das unternehmerische Risiko tragen.

Wenn du dich als Freiberufler selbstständig machen möchtest, bist du normalerweise von der Gewerbesteuer befreit und musst nur eine einfache Buchführung für die Steuererklärung vorlegen.

Allerdings musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um als Freiberuflerin anerkannt zu werden. Diese Voraussetzungen sind im Einkommensteuergesetz § 18 festgelegt.

In Deutschland gibt es eine Liste von Berufen, die als freiberufliche Tätigkeit gelten. Diese Liste umfasst unter anderem Ärzte, Anwälte, Dolmetscher, Ingenieure, Lehrer, Künstler und Schriftsteller.

Schritt 1: Finde heraus, ob deine Tätigkeit als freiberuflich gilt

Wie bereits erwähnt, gibt es eine Liste von Berufen, die in Deutschland als freiberufliche Tätigkeit gelten – die so genannten Katalogberufe. Bevor du dich anmeldest, musst du sicherstellen, dass deine geplante Tätigkeit als Freiberuflichkeit gilt.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob die Tätigkeit als freiberufliche Tätigkeit gilt solltest du dich an das örtliche Finanzamt wenden, um weitere Informationen zu erhalten. Auch wenn wir die Frage „Ist meine Tätigkeit freiberuflich?“ mehrmals täglich erhalten: Nur die Auskunft vom Finanzamt ist rechtsverbindlich, wir können keine bindende Auskunft darüber geben.

Tipp: Lass dir die Freiberuflichkeit der geplanten Tätigkeit vom Finanzamt schriftlich bestätigen, damit du im Falle einer Prüfung einen Nachweis hast.

Schritt 2: Registriere dich als Freiberufler beim Finanzamt

Freiberufler Finanzamt

Sobald du sicher bist, dass deine Tätigkeit als freiberuflich gilt, musst du dich beim Finanzamt registrieren lassen. Hierfür musst du ein Formular ausfüllen, das du auf der Website des Bundesministeriums für Finanzen finden kannst. Du musst das Formular sorgfältig ausfüllen und sicherstellen, dass du alle erforderlichen Informationen angegeben hast.

Wenn du nicht sicher bist, welche Informationen du angeben musst, kannst du dich auch hier an das örtliche Finanzamt wenden.

Schritt 3: Anmeldung bei der IHK

Im Gegensatz zu Gewerbetreibenden sind Freiberufler in vielen Fällen nicht verpflichtet, Mitglied in einer Kammer zu sein. Während Gewerbetreibende immer Mitglieder der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK) sein müssen, entfällt für Freiberufler oft die lästige Mitgliedschaftspflicht und die damit verbundenen Mitgliedsbeiträge.

Die IHK ist eine Organisation, die Unternehmer in Deutschland unterstützt und dir bei der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften hilft. Du kannst dich online auf der Website der IHK anmelden. Die IHK-Mitgliedschaft geht mit Gebühren einher. In unserem Beitrag über die IHK Pflichtmitgliedschaft findest du weitere Informationen.

Zu den kammerpflichtigen Freien Berufe gehören allerdings:

  • Ärzte
  • Apotheker
  • Architekten
  • Beratende Ingenieure
  • Notare
  • Patentanwälte
  • Psychotherapeuten
  • Rechtsanwälte
  • Steuerberater
  • Tierärzte
  • Wirtschaftsprüfer
  • Zahnärzte
  • Es kann vorkommen, dass bestimmte Kammern Einschränkungen für die Werbemaßnahmen ihrer freiberuflichen Mitglieder festgelegt haben. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig über diese Bestimmungen zu informieren.

    Schritt 4: Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft

    . Die Berufsgenossenschaft ist eine Organisation, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Deutschland unterstützt und dir bei der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften hilft.

    Freiberufler sind jedoch meist nicht verpflichtet, sich bei der Berufsgenossenschaft anzumelden. Du kannst dich online auf der Website der Berufsgenossenschaft anmelden. Auch hier wird eine Gebühr fällig.

    Schritt 5: Erstellung einer Rechnungsvorlage

    Erstellung einer Rechnungsvorlage

    Als Freiberufler musst du Rechnungen für deine Kunden erstellen. Es ist wichtig, eine professionelle Rechnungsvorlage zu haben, die alle erforderlichen Informationen enthält. Dazu gehören deine Kontaktdaten, die Kontaktdaten des Kunden, eine Beschreibung der erbrachten Leistungen, das Datum der Rechnungsstellung und der Betrag, der in Rechnung gestellt wird.

    Wenn du eine Vorlage für die Erstellung einer Rechnung brauchst, sieh dir unseren Beitrag zur Rechnungserstellung an!

    Schritt 6: Eröffnung eines Geschäftskontos

    Es ist sinnvoll ein separates Geschäftskonto zu haben, das vom persönlichen Konto getrennt ist. Dadurch kannst du deine geschäftlichen Finanzen von deinen persönlichen Finanzen trennen und deine Buchhaltung einfacher gestalten.

    Wenn du dir noch unsicher bist, welches Geschäftskonto für dich optimal geeignet ist, sieh dir unseren Geschäftskontovergleich an!

    Geschäftskontovergleich

    Schritt 7: Stelle sicher, dass du die richtige Versicherung hast

    Als Freiberufler musst du möglicherweise eine bestimmte Art von Versicherung abschließen, je nach Art deiner Tätigkeit. Freiberuflich tätige Personen benötigen verschiedene Versicherungen für ihren privaten und geschäftlichen Bereich.

    Zum Beispiel müssen Ärzte eine Berufshaftpflichtversicherung haben. Es ist wichtig, dass du dich über die erforderliche Versicherung informierst und sicherstellst, dass du die richtige Versicherung hast.

    Versicherungen, über die du dir ggf. Gedanken machen sollst, sind:

  • Kranken- und Pflegeversicherung
  • Rentenversicherung
  • Unfallversicherung
  • Berufsunfähigkeits­versicherung
  • Berufshaftpflicht- und Betriebshaftpflicht­versicherung
  • Künstlersozialkasse (für Künstler und Publizisten)
  • Welche Versicherungen und welche Konditionen du brauchst, hängt stark von der Art der Freiberuflichkeit ab. Da die verschiedenen Tätigkeiten, die einer freiberuflichen Tätigkeit zu geordnet werden können, sehr unterschiedlich sein können, kann an dieser Stelle keine Pauschalaussage getroffen werden, welche Versicherungen für dich und dein Gewerbe notwendig sind.

    Versicherungen für Selbstständige

    Schritt 8: Halte deine Buchhaltung auf dem neuesten Stand

    Als Freiberufler musst du deine Buchhaltung auf dem neuesten Stand halten. Dazu gehört das Führen von Aufzeichnungen über Einnahmen und Ausgaben, das Sammeln von Belegen und das Erstellen von Steuererklärungen. Du solltest die Buchhaltung auch als Freiberufler nicht vernachlässigen, um Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden.

    Buchhaltungssoftware Vergleich

    Schritt 9: Beachte die gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften

    Vorschriften: freiberufliche Tätigkeit anmelden

    Als Freiberufler musst du dich an die gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften halten. Dazu gehören unter anderem die Einhaltung von Steuervorschriften, die Einhaltung von Datenschutzgesetzen und die Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften.

    Es ist wichtig, dass du dich über die geltenden Bestimmungen und Vorschriften informierst und sicherstellst, dass du diese einhältst.

    Schritt 10: Nutze deine Netzwerke

    Als Freiberufler kann es hilfreich sein deine Netzwerk zu nutzen, um neue Kunden zu gewinnen und deine Bekanntheit zu erhöhen. Du kannst zum Beispiel soziale Netzwerke nutzen, um deine Dienstleistungen zu bewerben, an Networking-Veranstaltungen teilnehmen oder mit sinnvollen Zielgruppenbesitzpartnern kooperieren, um potenzielle Kunden kennenzulernen.

    Freiberufliche Tätigkeit anmelden: Vor- und Nachteile

     

    VorteileNachteile
    Mehr Freiheit/UnabhängigkeitMehr Verantwortung
    Flexible ArbeitszeitenVersicherungen
    Home-Office und Remote Work möglichkeine Arbeitskollegen
    wenig Startkapital notwendigunbezahlte Krankheits- und Urlaubstage
    ggf. höheres EinkommenVorsicht vor Scheinselbstständigkeit

    Freiberufliche Tätigkeit anmelden: Fazit

    Freiberuflichkeit bietet zahlreiche Vorteile. Im Vergleich zu Gewerbetreibenden müssen Freiberufler weniger Bürokratie bewältigen und können sich somit verstärkt auf ihr Kerngeschäft fokussieren.

    Die Anmeldung einer freiberuflichen Tätigkeit kann eine Herausforderung sein, da du dennoch selbstständig tätig bist und die volle Verantwortung für dein unternehmerisches Handeln trägst, aber mit den richtigen Schritten und etwas Planung kannst du erfolgreich als Freiberufler durchstarten.

    Stelle sicher, dass du dich über die geltenden Bestimmungen und Vorschriften informierst und sich an diese hältst, kümmere dich gewissenhaft um deine Buchhaltung und nutze deine Netzwerke, um neue Kunden zu gewinnen.

    Wenn du als Freiberufler durchstarten willst, aber noch nicht genau weißt, wie du es machen sollst, schaue dir gerne unser Video zur Erstellung eines Businessplans an:

    FAQ: Freiberufliche Tätigkeit anmelden

    Muss ich als Freiberufler Steuern zahlen?

    Ja, auch als Freiberufler bist du verpflichtet Steuern zu zahlen. Du musst eine Steuererklärung abgeben und gegebenenfalls Einkommenssteuer, Umsatzsteuer oder andere Steuern zahlen.

    Wie viel muss ich als Freiberufler verdienen, um mich selbstständig zu machen?

    Es gibt keine bestimmte Mindesteinkommensgrenze, um sich als Freiberufler selbstständig zu machen. Du solltest jedoch sicherstellen, dass du genug verdienen, um deine Lebenshaltungskosten zu decken und eine angemessene Altersvorsorge aufzubauen.

    Wie kann ich als Freiberufler meine Buchhaltung führen?

    Du kannst deine Buchhaltung manuell oder mit einer Buchhaltungssoftware führen. Die Hauptsache ist, dass du deine Einnahmen und Ausgaben sorgfältig dokumentierst und Belege aufbewahrst.

    Welche Versicherungen sind für Freiberufler erforderlich?

    Die erforderlichen Versicherungen hängen von der Art deiner Tätigkeit ab. Einige Freiberufler benötigen eine Berufshaftpflichtversicherung, während andere eine Krankenversicherung oder eine Arbeitslosenversicherung benötigen.

    Kann ich als Freiberufler ein Homeoffice nutzen?

    Du kannst als Freiberufler ein Homeoffice nutzen, solange du die geltenden Vorschriften und Bestimmungen einhältst. Du solltest dich jedoch über die steuerlichen Auswirkungen informieren und sicherstellen, dass du eine geeignete Arbeitsumgebung hast.

    Kann ich als Freiberufler Mitarbeiter einstellen und anmelden?

    Du darfst als Freiberufler auch Mitarbeiter einstellen. Dabei gelten allerdings besondere Regelungen. Wie viele Fachkräfte du einstellen darfst, ist beispielsweise branchenspezifisch. Wenn du jedoch die ganze Verantwortung für dein Unternehmen an deine Mitarbeiter abgibst, kannst du deinen Status als Freiberufler verlieren. Wichtig ist noch: Für deine eigenen Mitarbeiter benötigst du eine Betriebsnummer.